Der wachsende Widerstand gegen das Betreuungsgeld und die von Gutachtern der Bundesregierung jüngst erhobene Forderung nach Verkürzung der Elternzeit belegen: Familienförderung degeneriert zum Vehikel der Arbeitsmarktpolitik. Das Ideal sind die berufstätigen Eltern, deren Kleinkind die Krippe besucht. Mit dem am letzten Gehalt orientierten Elterngeld setzt der Staat Väter und de facto vor allem Mütter unter Druck, möglichst rasch nach der Geburt ins Erwerbsleben zurückzukehren. Alle, die kein Erwerbseinkommen haben (Studierende, Mütter/Väter in Elternzeit beim 2. Kind, Arbeitsuchende), benachteiligt diese Subvention für Doppelverdiener. Das Betreuungsgeld wäre der Ansatz eines Ausgleichs für gegenwärtig diskriminierte Eltern.
Gastkommentar: Ausgleich für Familien
Von Klaus-Stefan Krieger