Die FDP will nicht länger der Christenschreck sein, der sie in der Vergangenheit war. Die Parteiführung unter dem Protestanten Westerwelle tut alles, um auch für dezidiert christliche Bürger wählbar zu erscheinen. Da wird ein christlicher Arbeitskreis in der Bundestagsfraktion gebildet, besucht Westerwelle Kirchentage und nimmt den Papst nach Kritik wegen seiner Rede in Yad Vashem in Schutz. Vergessen der Laizismus früherer Zeiten, der 1974 im Papier „Freie Kirche im freien Staat“ gipfelte. Die Thesen zum Staat-Kirche-Verhältnis aus dem Jahr 2007 hätte ein katholischer Sozialethiker nicht besser formulieren können. Kurz: Die FDP sucht die Nähe zu den Christen. Genauer gesagt zu deren Wählerstimmen.