Während sich die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf die Ereignisse in der Ukraine konzentriert, gleitet ein anderer Staat fast unbemerkt von den Medien in den Zustand der Anarchie. Wie viele Tote die Krise bereits gefordert hat, ist unklar, doch soviel steht fest: Der in der Zentralafrikanischen Republik seit Ende vergangenen Jahres tobende Bürgerkrieg zählt zu den blutigsten Konflikten, die Afrika nach dem Genozid in Ruanda vor 20 Jahren heimgesucht haben. Dennoch gibt es keine Anzeichen dafür, dass die internationale Völkergemeinschaft gewillt ist zu handeln, denn bis auf die frühere Kolonialmacht Frankreich konnte sich kein größeres westliches Land dazu durchringen, eine Friedensmission ins Herz von Afrika zu entsenden.
Folter und Kannibalismus
In der Zentralafrikanischen Republik breitet sich die Anarchie immer weiter aus. Von Michael Gregory