Man kann nicht sagen, dass irgendjemand in Israel dem am Dienstag zerbrochenen Regierungsbündnis auch nur eine Träne nachweinte. Der nicht zustandekommen wollende Kompromiss über ein neues Wehrgesetz hat die Verbindung beendet, auf der schon von Anfang an wenig Wohlwollen ruhte. War die israelische Öffentlichkeit am 7. Mai mit der Erwartung zu Bett gegangen, im September diesen Jahres werde es wie angekündigt Neuwahlen geben, wurde sie anderentags einem Donnerschlag gleich von der Nachricht geweckt, die Kadima-Fraktion sei in Netanjahus Regierungsbündnis eingetreten. In der Nacht hatten die Spitzen von Likud und Kadima, Benjamin Netanjahu und Schaul Mofaz, kurzerhand eine Regierung der Nationalen Einheit mehr ausgeklüngelt denn gebildet.
Ende eines ungeliebten Bündnisses
Israels Koalitionsbruch: Für die Kadima-Partei war der Schaden der Regierungsbeteiligung größer als der Nutzen geworden. Von Oliver Maksan