Die Groß-Demo am vergangenen Samstag in München gegen die Asylpolitik der CSU ist nicht das, als was die Veranstalter sie verkaufen: Sie bietet keine Antwort auf die Frage, wie in einer demokratischen Gesellschaft kontrovers und doch gleichzeitig fair und anständig über die Politik gestritten werden kann. Die Demo ist vielmehr das Symptom dafür, dass genau dies zumindest dann, wenn es um eine angemessene Flüchtlingspolitik geht, kaum möglich ist. Daran ändern die hohen Teilnehmerzahlen nichts – die Polizei spricht von 25 000 Menschen, die Veranstalter gar von 50 000. Daran ändert auch nichts, dass hinter der Veranstaltung ein breites Bündnis aus über 125 Initiativen stand, darunter auch einige aus dem kirchlichen Bereich.
Politik
Eine große Filterblase
Die Münchner Groß-Demo gegen die CSU-Asylpolitik war nicht das, was sie sein sollte. Die Veranstalter imitierten das, was sie ihren Gegnern vorwerfen: Populismus. Von Sebastian Sasse