Es war wie so oft bei Katastrophen in entlegenen Weltregionen: Wo keine Medien und Journalisten hinkommen, weil die Infrastruktur fehlt, da gibt es kaum Nachrichten. Und weil die Nachrichtenlage über die Situation vor Ort dünn ist, gibt es zu wenig öffentliche Wahrnehmung. Und weil es kaum öffentliche Wahrnehmung gibt, ist es schwer, Mitgefühl zu wecken, das grenzüberschreitend gebracht wird, um internationale Hilfe in Gang zu bringen. Ganz so weit, wie viele glauben, ist die Welt in Zeiten der Globalisierung offenbar doch nicht zusammengerückt.
Eine Katastrophe im Niemandsland
Die Hungersnot am Horn von Afrika hat viele Ursachen: Explodierende Nahrungsmittelpreise, eine instabile sicherheitspolitische Lage und staatliche Vernachlässigung der Region spitzen die Lage nach Ausbleiben des Regens zu. Fehlendes Medieninteresse tat ein Übriges. Von Michael Gregory