Eminenz, worin besteht aus Ihrer Sicht das besondere Erbe Johannes Pauls II. an die katholische Kirche in Lateinamerika? Der Heilige Vater hat Lateinamerika tief geliebt. Seine Pastoralbesuche haben uns allen Mut gemacht. Bei uns in Honduras war er etwa neun Stunden – am 8. März 1983. Von diesem Tag an wuchsen bei uns mehr Berufungen zum Priestertum. Er hat uns ein unschätzbares Erbe hinterlassen. Dass er uns besuchte, bewies seine sichere Intuition: Er wusste, dass die meisten Honduraner nicht nach Rom fahren konnten. Manche kritisierten ihn für seine Reisen. Ich denke, dass diese Reisen das größte Geschenk waren, das er der Kirche machen konnte. So konnten alle den Dienst des Papstes erleben: seine Botschaften, seine Ansprachen, ...
„Ein unschätzbares Erbe“
Kardinal Óscar Rodríguez Maradiaga unterstreicht die Bedeutung Johannes Pauls II. für die Kirche in Lateinamerika. Von Regina Einig