Der Tag, an dem Malik ein Kindersoldat wurde, hatte wie jeder andere begonnen. Der 16-Jährige verabschiedete sich morgens von seinen Eltern in einem südsudanesischen Dorf und ging zur Schule. Er kam nicht mehr zurück. Bewaffnete Männer überfielen die Schule und entführten Malik zusammen mit rund hundert Mitschülern. Die Männer sagten den völlig verängstigten Jungen, es sei ihre Pflicht zu kämpfen und ihren Stamm zu verteidigen. Im krisengeschüttelten Südsudan wurden nach Angaben von Unicef, des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen, etwa 12 000 Minderjährige als Kindersoldaten rekrutiert. Unter ihnen Malik. Er wurde von seinen Mitschülern getrennt und musste mit anderen Jugendlichen zusammen drei Monate lang in einem Trainingscamp ...
Ein Zeichen mit der roten Hand
Noch immer gibt es weltweit 250 000 Kindersoldaten – Mit 17 Jahren zur Bundeswehr. Von Carl-Heinz Pierk