Als die Sozialdemokraten sich am Freitagabend in der Dresdner „Eventfabrik“ zum gemütlichen Beisammensein trafen, konnten sie unter den warmes Rotlicht verbreitenden Scheinwerfern einen erleichterten und glücklichen Sigmar Gabriel erleben. Der neue Parteivorsitzende posierte geduldig für viele Handy-Fotos, nahm unzählige Glückwünsche entgegen und antwortete häufig: „Ich kann es brauchen.“ Der Mann, der in der schwersten Krise der SPD das Steuer übernimmt, hatte sich zuvor von 74 auf 95 Prozent geredet. Denn als der Parteivorstand vor kurzem über die Nominierung Gabriels abzustimmen hatte, blieb der Kandidat im Bereich der Siebziger. Das war ein ehrliches Ergebnis. Der Mann aus Goslar war in seiner Partei umstritten.
Dresdner Tröstung
Einmal mehr vertraut die SPD einem neuen Vorsitzenden – Doch auch Gabriel hat kein Erfolgsrezept für den Weg aus der Krise – Neuer Linksruck und alte Ideen