Schon einmal gab es in Polen heftige Diskussionen darüber, wo eine angesehene Persönlichkeit beerdigt werden solle und darf: Als der Literaturnobelpreisträger Czeslaw Milosz im Jahre 2004 starb, plädierten sämtliche Intellektuelle des Landes für eine Beerdigung in der Gruft des Paulinerklosters auf der Krakauer Ska³ka, dem zweiten Pantheon der Stadt, nach der Kathedrale auf dem Wawel. Doch national-konservative Katholiken wussten die Beisetzung Miloszs zu verhindern. Vor dem gusseisernen Tor des Klosters hängten sie Plakate an die Mauern. Darauf zu lesen waren Zitate aus Milosz-Gedichten. Sie sollten aber den Beweis für Milosz' Vergehen liefern: Seinen mangelnden Patriotismus.
Die letzte Unruhestätte
Der verunglückte polnische Präsident Kaczynski wird auf dem Wawel neben Königen und Volkshelden beigesetzt werden – Im Land stößt das nicht nur auf Zustimmung