Die Tage von Ministerpräsident Arsenij Jazeniuk waren bereits nach dem gescheiterten Misstrauensvotum im Februar gezählt. Die Folgen waren der Zerfall der Koalition nach dem Austritt von drei kleineren Koalitionspartnern, ein geschwächter Premierminister, eine Regierung ohne Mehrheit im Parlament und ein Präsident, der auf bessere Zeiten wartete, um den Regierungschef zu stürzen. Dazu kam der immer stärkere Druck aus den eigenen Reihen. Denn Jazeniuks „Volksfront“, die bei den Parlamentswahlen 2014 noch hauchdünn vor dem Block Poroschenko lag, könnte sich auf gar keinen Fall Neuwahlen leisten. Die Partei liegt in allen Umfragen zwischen zwei und drei Prozent und würde nicht einmal den Wiedereinzug ins Parlament schaffen. ...
Die Ukraine bleibt fragil
An den Beziehungen zu Russland ändert der Führungswechsel in Kiew nichts. Von Juri Durkot