Was an diesem Wahlsonntag in Baden-Württemberg geschah, ist der normale Lauf der Demokratie. Ungewöhnlich eher, dass ein Bundesland 58 Jahre lang von einer Partei, der CDU, regiert wurde. Und doch ist das Aus für Stefan Mappus und seine schwarz-gelbe Regierung ein Vorgang von erheblicher Tragweite. Denn der Südwesten war für die Union wie für die Liberalen Stammland. Die Verluste, die beide Parteien hinnehmen mussten, sind nicht allein zu erklären mit unbeliebten Akteuren, sei es im Land oder im Bund. Das Resultat zeugt vielmehr davon, dass die Selbstverständlichkeit verloren ist, mit der CDU und FDP lange ihre Anhänger an sich banden. Insofern weist das Ergebnis weit über die Landespolitik hinaus.
Die Grünen im bürgerlichen Lager
Nun muss die Ökopartei aber den Praxistest bestehen – Der Kurs von SPD-Chef Gabriel wird bereits hinterfragt. Von Martina Fietz