Von Reinhard Nixdorf Mit dem Abschied Lafontaines von der Bundespolitik kommt die Gesamtleistung dieses Politikers in den Blick und die vermittelt ein zwiespältiges Bild. Er provozierte, leidenschaftlich und lautstark – der ehemalige Schüler eines katholischen Internats in der Eifel und spätere Stipendiat des Cusanuswerks: Temperamentvoll schlug er in Bundestagsdebatten aufs Rednerpult, bis sein Kopf so rot war, wie die Fraktion, der er zuletzt angehörte: Hier sprach jemand, der überzeugt war, es besser zu wissen als der Rest der Welt und der deshalb auch rasch mit dem passenden oder unpassenden Wort zur Hand war: Das polarisierte und brachte ihm entweder Anhänger oder Feinde ein. Hier lag auch die Durchsetzungskraft, die ...