Der Tag, der den Irak, ja den Nahen Osten veränderte, traf die Welt unvorbereitet. Als sie am 10. Juni erwachte, war Mossul, die zweitgrößte Stadt des Zweistromlandes, nicht mehr unter Bagdads Kontrolle. Viele rieben sich ungläubig die Augen vor allem angesichts der Umstände. 30 000 Soldaten waren zuvor panisch aus der Millionenstadt geflohen. Bagdads Soldaten ließen nicht nur Uniformen zurück und mischten sich unter die flüchtenden Zivilisten, sondern auch schwere, von den Amerikanern gestellte Waffen. Die größte Schande der irakischen Armee war der größte Triumph der islamischen Terrormiliz ISIS. Vielleicht nicht mehr als 800 Dschihadisten war es in wenigen Tagen gelungen, ganze Armee-Divisionen in die Flucht zu schlagen.
Der Tag, der den Irak veränderte
Vor einem Jahr fiel Mossul in die Hände des IS. Damit brach über die irakischen Christen die Katastrophe herein. In Syrien kontrolliert der IS jetzt die Hälfte des Landes. Die Christen fragen sich, wie lange das wankende Assad-Regime noch durchhält Von Oliver Maksan