Im Kopf der Internetseite der „Taz“ blinkt ein Werbebanner: „,Kunst ist mehr wert als Wahrheit‘ – Friedrich Nietzsche“. Immerhin – könnte man meinen – warnt die „Taz“ ihre Online-Leser so, den darunter stehenden Bericht über den „Marsch für das Leben“ für bare Münze zu nehmen. Doch ist dem nicht so. Die Werbeinsel ist eine Rotierende. Wer die Seite zu einem anderen Zeitpunkt aufruft, dem wird im Seitenkopf nicht die Kunstzeitschrift „Blau“, sondern ein Bausparvertrag, ein Girokonto oder ein Eau de Toilette offeriert.
Der Marsch in den Medien
Phantasie, selektive Wahrnehmung und das Verschweigen von Fakten – Eine Sammlung publizistischen Fallobstes Von Stefan Rehder