Mit ihrem Widerstand gegen einen von Industrieländern sowie führenden Entwicklungsländern abgesegneten Kompromiss haben die ärmsten Nationen gleich mit zwei ehernen Traditionen in der 17-jährigen Geschichte der UN-Klimakonvention gebrochen. Zum einen hatte die mittlerweile 130 Mitglieder umfassende Gruppe der Entwicklungsländer in zentralen Fragen bisher stets Einigkeit demonstriert, ungeachtet der beträchtlichen internen Diskrepanzen in punkto Wirtschaftsstand oder Betroffenheit durch den Klimawandel. Zum anderen war es regelmäßig ein kleiner Zirkel mächtiger Staaten gewesen, der in den letzten Stunden einen Durchbruch aushandeln konnte, so geschehen in Kyoto 1997 und in Bali vor zwei Jahren.