Wenn die Österreicher am kommenden Sonntag ihren Bundespräsidenten wählen, haben sie ein volles Jahr Wahlkampf, zwei Wahlgänge, eine erfolgreiche Wahlanfechtung, eine verschobene Wahlwiederholung und einen Kanzlersturz hinter sich. Und wie immer diese Wahl ausgeht, bekommen sie erstmals einen Bundespräsidenten, der weder SPÖ noch ÖVP angehört, sondern einer Oppositionspartei. Spannend ist diese Wahl aber auch, weil der Grüne Alexander Van der Bellen und der FPÖ-Vizechef Norbert Hofer, die bei der Stichwahl am 22. Mai Kopf an Kopf lagen, inhaltlich so weit auseinanderliegen – oder zu liegen scheinen. Hofer selbst sprach am Sonntagabend in einer Fernsehkonfrontation von „völlig unterschiedlichen politischen Positionen“.
Dauerwahlkampf, letzte Runde
Am Sonntag wählt Österreich seinen Präsidenten, und diesmal soll es gelten. Von Stephan Baier