Maria von Magdala hat verheulte Augen, als sie vor dem leeren Grab steht. Nicht nur wegen des fürchterlichen Todes Jesu, den sie zwei Tage zuvor hatte mitansehen müssen. Jetzt muss sie zusätzlich noch davon ausgehen, dass man den Leichnam Jesu weggenommen hat. Sie schaut in das Grab hinein, sieht zwei Gestalten in leuchtenden Gewändern da sitzen, aber ihr Blick ist noch gehalten, noch gebunden von der Verlusterfahrung. Auf die Frage, warum sie denn weine, antwortet sie, man habe „ihren Herrn“ aus dem Grab weggenommen. Dann steht plötzlich Jesus hinter ihr und stellt dieselbe Frage und sie antwortet noch einmal ähnlich.
Das Osterfest: Eine Schule des Sehens
Franziskus lehrt uns, von Neuem hinzuschauen auf die Armen, die der auferstandene Christus als bevorzugten Ort seiner Gegenwart erwählt hat. Von Pater Stefan Oster SDB