Eigentlich ist Chile seit geraumer Zeit eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte in Lateinamerika. Die Wirtschaft entwickelt sich gut, das Land ist stabil. Es hat die geringste Armutsquote und die niedrigste Kriminalitätsrate der Region. Die 16 Millionen Einwohner haben das höchste durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen von umgerechnet fast 20 000 Dollar, rund 50 Prozent über dem lateinamerikanischen Durchschnitt. Der allgemeine Wohlstand hat in den vergangenen fünf Jahren zugenommen. Mit durchschnittlich 5,5 Prozent Wachstum zählt Chile zu den aufsteigenden Volkswirtschaften und steht an der Schwelle zu einem wirtschaftlich entwickelten Land. Die Arbeitslosenquote ist mit 5,7 Prozent so niedrig wie noch nie.
Chile vor Linkswende
In Umfragen führt die sozialistische Präsidenten-Kandidatin Bachelet. Sie will Abtreibung und Homo-„Ehe“ legalisieren. Von Marcela Vélez-Plickert