Journalisten kennen das: Je langweiliger ein Titel formuliert ist, desto geringer die Chance auf breite Lektüre. Der vom Rechtsausschuss des Europäischen Parlaments gebilligte Bericht des italienischen Sozialisten Luigi Berlinguer hat deshalb beste Chancen, unter der Wahrnehmungsschwelle jener zu bleiben, die am kommenden Dienstag im Europäischen Parlament über ihn abstimmen werden: „Bericht über zivil-, handels- und familienrechtliche Aspekte sowie Aspekte des internationalen Privatrechts des Aktionsplans zur Umsetzung des Stockholmer Programms“. So prickelnd wie der Titel lesen sich auch die 20 Seiten des Berichts. Ein Häppchen für juristische Feinschmecker eben. Doch ganz am Ende, in Artikel 40 von 41, schlummert die Bombe, ...
Auf Umwegen zur Homo-„Ehe“?
Mit einem harmlos scheinenden Bericht droht das Europäische Parlament die Kompetenz der Staaten für Ehe und Familie zu unterlaufen. Von Stephan Baier