Herr Professor Rothfuß, welche Chancen sehen Sie, die Terror-Gruppe Boko Haram nach dem Wahlsieg des muslimischen Kandidaten Buhari endgültig zurückzudrängen? Zunächst einmal muss man festhalten, dass der Boko Haram-Terror nicht das einzige Problem der christlichen Minderheit in Nordnigeria ist. Christen sind im Norden schon immer behördlicher Diskriminierung und auch der Verfolgung durch Teile der muslimischen Bevölkerung, wie etwa durch Fulani-Nomaden oder durch den Mob auf der Straße ausgesetzt gewesen. Boko Haram repräsentiert insbesondere die Kanuri-Volksgruppe, die sich gegen den übermächtigen Einfluss der politischen Elite der Fulani in Nordnigeria durchsetzen will. Der Wahlsieg Buharis stärkt jetzt wieder die Fulani, deren ...
Armut bedeutet nicht Gewaltbereitschaft
Für den Tübinger Humangeografen und IGFM-Vorsitzenden Rainer Rothfuß impliziert der Islam „immer auch die Erlangung weltlicher Gewalt“. Von Michaela Koller