Die Unabhängigkeit eines Richters und sein Recht auf Meinungsäußerung stehen in Konkurrenz zum Mäßigungsgebot bei öffentlichen Äußerungen. Das ist gelegentlich ein Tanz auf der Rasierklinge. Einer, der ihn offenbar gerne tanzt, ist Andreas Voßkuhle. Der 54-Jährige ist seit acht Jahren Präsident des Bundesverfassungsgerichts. Sein Wort hat Gewicht, nicht nur, wenn er die rote Robe trägt. Er setzt auch außerhalb seiner Urteilsbegründungen Zeichen, die ihm gelegentlich Kritik einbringen, die er aber nicht scheut. Aktuell hat Voßkuhle im Interview mit der Süddeutschen Zeitung die Rhetorik in der Flüchtlingsdebatte angeprangert und, ohne einen Namen zu nennen, Horst Seehofer attackiert. Die liberale Flüchtlingspolitik aus dem Jahre 2015 als ...
Porträt der Woche
Andreas Voßkuhle im Porträt
Der Politische. Von Heinrich Wullhorst