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Österreich: „Fakten helfen“ gegen Abtreibungen

In Österreich gibt es bisher keine Abtreibungsstatistik. Aus diesem Grund hat die „aktion leben“ die Initiative „Fakten helfen“ gestartet.
"aktion leben" für Abtreibungsstatistik in Österreich
Foto: aktion leben | Die "aktion Leben" ist eine österreichische Bewegung zum umfassenden Schutz menschlichen Lebens von seinem Anfang bis zum Tod. Zur Arbeit des Vereins gehört auch die Beratung von schwangeren Frauen.

In Österreich gibt es bisher keine Abtreibungsstatistik. Aus diesem Grund hat die „aktion leben“ die Initiative „Fakten helfen“ gestartet. Ziel der Initiative sei es, seriöses Wissen über die Lage von Abtreibungen zu bekommen, so die Generalsekretärin der „aktion leben“, Martina Kronthaler. Fast 55 000 Bürgerinnen und Bürger hätten das Anliegen einer anonymen Statistik und der wissenschaftlichen Erforschung von Motiven für Abtreibungen bisher unterstützt, so Kronthaler im Gespräch mit der „Tagespost“.

"Absurd nicht zu wissen, wie viele Abtreibungen es in Österreich gibt"

„Es ist tatsächlich völlig absurd, nicht zu wissen, wie viele Abtreibungen es in Österreich jährlich gibt“, so die Generalsekretärin. Ohne seriöse Informationen über die Anzahl und Hintergründe sei eine sinnvolle Präventivarbeit kaum möglich. „Wir nehmen an, dass es einen Konsens gibt, dass es möglichst wenige Abbrüche geben sollte. Dies ist im Sinne der Frauen, denn keine Frau wünscht sich einfach so eine Abtreibung“, meint Kronthaler. „Und es ist natürlich im Sinne der ungeborenen Kinder.“

Bisher begnügt sich Österreich mit Schätzungen, die mit 30 000 Abtreibungen jährlich beginnen. Sollte die Schätzung realistisch sein, warnt Kronthaler, wäre die Alpenrepublik ein Land mit einer sehr hohen Abtreibungszahl. Im Vergleich dazu wiesen Deutschland und die Schweiz die niedrigsten Zahlen in Europa auf. „Viele Abtreibungen stehen unter anderem für eine Haltung des Wegschauens und der Einstellung, Probleme lieber zu beseitigen als sie auszuhalten oder mitzutragen“, kritisiert die Lebensschützerin.

Schätzungen gehen von 30 000 Abtreibungen jährlich aus

Die „aktion leben“ ist eine österreichische Bewegung zum umfassenden Schutz menschlichen Lebens von seinem Anfang bis zum Tod. Zur Arbeit des Vereins gehört auch die Beratung von schwangeren Frauen. Die Initiative zur Gründung ging von dem Jesuiten Georg Strangfeld angesichts der Not der ledigen Mütter und der vielen Abtreibungen in der Nachkriegszeit aus.

Verlässliche Statistiken zur jährlichen Zahl der Abtreibungen gibt es in Österreich bisher nicht. Stimmen die Schätzungen von etwa 30 000 Abtreibungen pro Jahr, wäre Österreich ein Land mit sehr vielen Abtreibungen. Wie die „aktion leben“ dem entgegenwirken will, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 06. September. Kostenlos erhalten Sie diese Ausgabe hier.

DT/mlu

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