Der Krieg Moskaus gegen die Ukraine begann mit der Idee, dass die Krim eigentlich zu Russland gehöre, und mit der These, dass die Grenzen im Osten der Ukraine revidiert werden müssten. Russlands Präsident Wladimir Putin nutzte ideologisch lange vorbereitete Grenzkonflikte und Gebietsansprüche, um die Krim militärisch zu besetzen und schließlich zu annektieren sowie in den ukrainischen Oblasten Luhansk und Donezk einen Sezessionskrieg zu entfachen. Die Infragestellung der Legitimität der bestehenden Grenzen war die Begründung für den 2014 begonnenen und 2022 ausgeweiteten Krieg des Kremls gegen die Ukraine.
Ein kleiner Anlass genügt, um einen Krieg zu entfachen
Weltweit gibt es zahllose Krisenherde, die auf Grenzkonflikten und Gebietsansprüchen beruhen. Oft genügt dann ein kleiner Anlass, um einen Krieg zu entfachen. Berühmt sind hierfür der israelisch-palästinensischen Konflikt, der indisch-pakistanische Dauerstreit um Kaschmir oder die Kriege Armeniens mit Aserbaidschan um die Region Bergkarabach.
Einige der aktuellen Brandherde haben direkt oder indirekt mit Putins Krieg gegen die Ukraine zu tun: auf dem Balkan etwa der seit langem schwelende Streit um den Status des Kosovo und die Bestrebungen der bosnischen Serben-Republik, das multiethnische und multireligiöse Bosnien-Herzegowina zu sprengen. Unmittelbar vom Krieg Russlands gegen die Ukraine betroffen ist die Republik Moldau, in deren separatistischer Ostregion Transnistrien seit mehr als einem Vierteljahrhundert russische Truppen stationiert sind. Die russische Armee destabilisiert über ihre Präsenz in Südossetien und Abchasien auch das Kaukasus-Land Georgien. DT/sba
Diese und andere Krisenherde – darunter die russisch besetzten Kurilen-Inseln Japans und die Taiwan-Frage – beleuchtet das aktuelle „Thema der Woche“ in der am Donnerstag erscheinenden Ausgabe der „Tagespost“.