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Nach Schusswaffengewalt: US-Bischöfe fordern striktere Gesetze

In Texas und Ohio werden mehrere Menschen von Amokschützen getötet. Die US-Bischöfe wiederholen ihren Aufruf, mit gesetzlichen Mitteln den Zugang zu Schusswaffen zu erschweren. Auch Papst Franziskus gedenkt der Opfer.
Tote bei Schüssen in Supermarkt in Texas
Foto: Christian Chavez (AP) | 03.08.2019, Mexiko, Juarez: Eine Frau sitzt neben einem Schild mitder Aufschrift" No more Guns, make Love" nachdem ein Schütze in einem Einkaufszentrum in El Paso, im US-Bundesstaat Texas, mindestens 20 Menschen ...

Nachdem es am Wochenende in den US-Bundesstaaten Texas und Ohio zu zwei Schusswaffen-Angriffen mit mehreren Toten kam, haben die US-Bischöfe zu restriktiveren Waffengesetzen aufgerufen. Es müsse sich etwas ändern, so der Vorsitzende der amerikanischen Bischofskonferenz, Kardinal Daniel DiNardo, und der Ausschussvorsitzende für soziale Gerechtigkeit, Bischof Frank Dewane, in einer gemeinsamen Erklärung.

"Es ist an der Zeit zu handeln,
um diesen grauenhaften
Taten ein Ende zu bereiten"
US-Bischofskonferenz

„Wieder einmal fordern wir effektive Gesetze, die sich damit befassen, warum diese unvorstellbaren und wiederholten Vorfälle tödlicher Waffengewalt weiterhin in unseren Gemeinden stattfinden.“ Man bete für alle Opfer und für einen Heilungsprozess in den betroffenen Gemeinden. „Aber es ist auch an der Zeit zu handeln, um diesen grauenhaften Taten ein Ende zu bereiten“, so die US-Bischöfe.

Am Samstagmorgen hatte ein Mann in einem Einkaufszentrum in der texanischen Grenzstadt El Paso mindestens 20 Menschen erschossen, darunter mehrere Mexikaner. Nach Angaben der Polizei wurde ein 21-jähriger Weißer festgenommen.

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Zwei tödliche Attentate am Wochenende

In der Nacht zum Sonntag kamen in Dayton im US-Bundesstaat Ohio weitere neun Menschen durch tödliche Schüsse ums Leben, 16 weitere erlitten Verletzungen. Die US-Bischöfe verurteilten die Tat abermals in einer Stellungnahme: Man könne nie wieder annehmen, dass Amokläufe wie die am Wochenende isolierte Ausnahmefälle seien, heißt es darin. „Sie sind eine Epidemie gegen das Leben, der wir uns mit rechtlichen Mitteln stellen müssen.“

Die Bischöfe forderten alle Katholiken auf, zu beten und ihre Stimme zu erheben, um dringend benötigte Veränderungen der nationalen Politik und Kultur zu erreichen. Seit langem hätten sich die Bischöfe für Gesetze starkgemacht, die einen verantwortungsvollen Umgang mit Schusswaffen vorschreiben. An US-Präsident Donald Trump appellierten sie: „Wir fordern den Präsidenten und den Kongress auf, politische Interessen hintanzustellen und Wege zu finden, um unschuldiges Leben besser zu schützen.“

"Ich bin den Opfern der Gewalt,
die [...] wehrlose Menschen
getroffen hat, im Geiste nahe"
Papst Franziskus

Auch Papst Franziskus gedachte der Opfer in den USA: Am Sonntagmittag betete er mit Tausenden Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz für die Toten und Verletzten. „Ich bin den Opfern der Gewalt, die in den letzten Tagen Texas, Kalifornien und Ohio in den Vereinigten Staaten mit Blut überzogen hat und wehrlose Menschen getroffen hat, im Geiste nahe“, so der Papst. Eine Woche zuvor war es bereits in Kalifornien zu tödlicher Schusswaffengewalt gekommen.

DT/mlu

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