Weniger Atomwaffen, dafür modernisiert
Stockholm (DT/KNA) Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri sieht weltweit eine zunehmende Bedeutung von Nuklearwaffen. Wie aus einem am Montag veröffentlichten Bericht der Forscher hervorgeht, ging im vergangenen Jahr zwar die Zahl der Atomwaffen um rund vier Prozent zurück. Die Atommächte seien aber dazu übergegangen, ihre Nukleararsenale verstärkt zu modernisieren. Den Angaben zufolge verfügten die USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, China, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea im Januar 2019 über 13 865 Atomwaffen; das sind 600 weniger als im Vorjahr. Der Rückgang sei in erster Linie Russland und den USA zu verdanken, so die Forscher. Sie äußerten sich aber besorgt über die Zukunft des 2021 endenden Abrüstungsabkommens „New Start“ zwischen den beiden Staaten, die laut Sipri mehr als 90 Prozent der Atomwaffen auf der Erde besitzen. Die Aussichten für eine Fortführung der Initiative schätzten sie angesichts der aktuellen Differenzen als „zunehmend unwahrscheinlich“ ein.
Weißes Haus lädt Israel nicht ein
Washington (DT/dpa) Das Weiße Haus lädt nun doch keine israelischen Regierungsvertreter zu einer Konferenz für wirtschaftliche Investitionen in den Palästinensergebieten in Bahrain ein. Das bestätigte ein hochrangiger US-Regierungsmitarbeiter am Montag auf Anfrage. Zur Begründung hieß es: „Das ist ein Workshop, bei dem wir unsere wirtschaftliche Vision für das palästinensische Volk präsentieren wollen. Als solches wollen wir, dass der Fokus auf dem wirtschaftlichen Aspekt liegt, nicht auf dem politischen.“ Palästinenservertreter hatten bereits zuvor angekündigt, die Tagung in Bahrains Hauptstadt Manama am 25. und 26. Juni zu boykottieren. Das Treffen in Manama ist nach Darstellung des Weißen Hauses ein Teil des Nahost-Friedensplans, den US-Präsident Donald Trump seit langem ankündigt. Die Präsentation von Trumps Nahost-Friedensplan zieht sich seit langem hin und wird nun nicht mehr vor den Neuwahlen in Israel im September erwartet.
Muslimbrüder kritisieren Ägypten
Kairo (DT/dpa) Die Muslimbrüder haben dem ägyptischen Staat vorgeworfen, absichtlich für einen „langsamen Tod“ des früheren Präsidenten Mohammed Mursi gesorgt zu haben. „Sie haben ihn mehr als fünf Jahre in Einzelhaft gehalten, die Versorgung mit Medikamenten beschränkt und ihm schlechtes Essen gegeben“, erklärte die Freiheits- und Gerechtigkeitspartei der in Ägypten verbotenen Muslimbrüder am Montag. Mursi war lange Mitglied der Muslimbrüder. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft stand Mursi am Montagnachmittag in einem Berufungsverfahren wegen angeblicher Spionage für Katar vor Gericht. Der 67-Jährige sei im Gerichtssaal zusammengebrochen. Im Krankenhaus hätten Ärzte seinen Tod festgestellt.