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Links, Atheistin und Lebensrechtlerin – geht das?

Das geht, wie das ausführliche Interview zeigt, dass „Tagespost“-Korrespondent Stefan Rehder mit der US-Lebensrechts-Aktivistin Terrisa Bukovinac anlässlich des diesjährigen „Marsch für das Leben“ in Berlin führte
Terrisa Bukovinac spricht mit der "Tagespost" über die „giftige Beziehung“
Foto: privat | Im Interview mit der „Tagespost“ spricht Bukovinac über die „giftige Beziehung“, die die Biden-Administration zu der Abtreibungslobby, der es nur um Geld ginge, unterhalte.

Frauenfeindlich, homophob, christlich-fundamentalistisch inspiriert und mit einer Präferenz für rechtsextreme oder gar rechtsradikale Parteien – das ist das Bild, das Abtreibungslobbyisten mit Vorliebe von Lebensrechtlern zeichnen und das von vielen Politikern und Journalisten – oft ungeprüft – übernommen wird.

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Wie Lebensrechtler wirklich sind

Wer es dagegen unternimmt, sich selbst ein Bild zu machen, stellt bald fest: Lebensrechtler sind ganz anders. Politisch desillusioniert, vielfach längst heimatlos und manchmal gänzlich abstinent begleiten sie Frauen mit Rat und Tat in Schwangerschaftskonflikten oder auch – nicht einmal selten – nach einer erfolgten Abtreibung. Sie adoptieren Kinder mit Behinderungen, nehmen Schwangere in Obhut, die von den Kindsväter bedroht werden, begleiten Frauen auf Ämter, deren Partner keinen Unterhalt für das gemeinsame Kind zahlen oder begeben sich für sie auf Job- und Wohnungssuche. Sie vermitteln in Partnerschafts- und Familienkonflikten, organisieren Kinderbetreuungen und spendieren eine Baby-Erstausstattung oder einen Mietzuschuss. Sie fragen weder nach Herkunft noch nach Religion, nicht nach sozialer Stellung oder politischer Präferenz. Sie hören zu und nehmen an. Viele werden zu all dem von ihrem christlichen Glauben inspiriert, andere berufen sich auf säkulare Werte wie Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit.

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Was bewegt die Frau, die in den USA in Abtreibungskliniken eindringt, und was denkt sie?

Zu letzteren rechnet sich US-amerikanische Lebensrechts-Aktivistin Terrisa Bukovinac, die beim diesjährigen „Marsch für das Leben“ in Berlin sprach. Der Bioethik-Experte und „Tagespost“-Sonderkorrespondent Stefan Rehder konnte am Abend zuvor mit ihr ein ausführliches Interview führen. Von Bukovinac wollte „Die Tagespost“ wissen, was jemanden, der sich selbst als linke Atheistin beschreibt, dazu bringt, sich für den Schutz des Lebens ungeborener Kinder einzusetzen? Aber auch wie sie die Lage in den USA nach der Rücknahme des Urteil Roe vs. Wade beurteilt und wer bei den „Midterms“, den im November anstehenden Kongresswahlen, am Ende die Nase vorn haben wird.

Bukovinac, die lange Zeit die „democrats for life“ anführte, ist zugleich eine intime Kennerin der Partei von US-Präsident Joe Biden. Im Interview mit der „Tagespost“ spricht Bukovinac über die „giftige Beziehung“, die die Biden-Administration zu der Abtreibungslobby, der es nur um Geld ginge, unterhalte und erklärt, wie diese geschwächt oder gar zerstört werden könne. Ausführlich berichtet sie auch über die Arbeit der von ihr im vergangenen Jahr gegründeten Lebensrechtsorganisation „Progressiv Anti-Abortion Uprising“ (PAAU), die selbst vor Hausfriedensbruch nicht zurückschreckt, in Abtreibungskliniken eindringt und Frauen, die dort ihr Kind abtreiben wollen, Hilfe anbietet. DT/reh

Lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost ein Interview mit der US-amerikanischen Lebensrechts-Aktivistin Terrisa Bukovinac.

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