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Kommentar um "5 vor 12": Im Keim erstickt

Von der politischen Agenda ist die Forderung, Ärzte zu verpflichten, vorgeburtliche Kindstötungen durchzuführen, damit nicht.
Stellvertretende Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang
Foto: Guido Kirchner (dpa) | Ricarda Lang will, dass Kliniken, insbesondere die in staatlicher Verantwortung, personalpolitisch sicherstellen, "dass der Zugang zu reproduktiver Gesundheitsversorgung bei ihnen gewährleistet wird“.

Im „Ländle“ scheint es Winfried Kretschmann geglückt sein, die von der Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Soziales und Integration, Bärbl Mielich (Bündnis 90/Die Grünen), mit freundlicher Unterstützung der „taz“ losgetretene Debatte im Keim zu ersticken. Täuschen lassen sollte sich davon aber niemand. Denn von der politischen Agenda verschwindet die Forderung, Ärzte zu verpflichten, vorgeburtliche Kindstötungen durchzuführen, damit noch nicht. Nicht nur, weil die Grünen nirgendwo sonst einen katholischen Landesvater vorweisen können, der dazu willens und in der Lage wäre. Sondern auch, weil dieses Ziel gar keines ist, dass allein die Grünen verfolgten. Auf der „to-do-Liste“ der Abtreibungslobby steht es ganz oben. Die beatmet seit Jahren damit jeden, der ihren Lobbyisten nicht unmissverständlich die Stirn bietet. Nach Lage der Dinge, sind Grüne, Linke, Sozialdemokraten und Liberale für die Einflüsterungen von Pro Familia & Co. bedeutend anfälliger, als andere. Vollständig immun dagegen zeigt sich jedoch keine der im Bundestag vertretenen Parteien. Dass darf man bedauern.

Anstrengungen waren nicht vergeblich

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Bei aller berechtigten Klage sollte man eines aber auch nicht vergessen. Dass überhaupt, darüber nachgedacht wird, Ärzte zu verpflichten, Abtreibungen durchzuführen, zeigt dass die Anstrengungen der Lebensrechtler nicht vergeblich waren. Abtreibungen sind ein überaus einträgliches Geschäft. Wenn es dennoch an Ärzten mangelt, die bereit sind, sie vorzunehmen, dann weil die Aufklärungsarbeit der Lebensrechtler Früchte trägt. Bei Licht betrachtet, gibt es weit Schlimmeres als sich gegen Versuche, das Gewissen von Ärzten zum Schweigen zu bringen, zur Wehr setzen zu sollen. Gesellschaften zum Beispiel, in denen dies weder nötig noch möglich ist.

 

 

 

 

 

 

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