Der Papst aus Polen, der wie keiner vor ihm mit weit ausgebreiteten Armen auf die teils schüchternen, teils verstockten orthodoxen Kirchen zuging, stieß bei der russischen Orthodoxie auf feindselige Ablehnung. Seinem Nachnachfolger Franziskus scheint hier der Durchbruch zu gelingen: Er traf Patriarch Kyrill auf Kuba, und nun offenbar am 7. Juli in Bari – vielleicht irgendwann in Moskau oder Rom. Wie Johannes Paul II. geht Franziskus ohne Argwohn auf die leidgeprüfte Orthodoxie Russlands zu. Das ist gut und richtig, denn Ökumene ist nicht vergleichbar mit Koalitionsverhandlungen oder Abrüstungsgesprächen: Es geht um die vom Herrn gewollte, ja geforderte Einheit der Christen.
Kommentar
Ökumene und Kirchenpolitik.
Zwei Reisewünsche blieben Johannes Paul II. unerfüllt: China und Russland. Von Engelbert Kouchat