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Klimawandel oder Atomkraft gefährlicher? Deutsche gespalten

40 Prozent der Deutschen halten den Klimawandel für gefährlicher, 38 Prozent sind gegenteiliger Ansicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle „Tagespost“-Umfrage.
Bundesparteitag Bündnis 90/Die Grünen
Foto: Kay Nietfeld (dpa) | Umweltaktivisten protestieren vor dem Tagungsort des Grünen-Bundesparteitags gegen Atomkraft.

Die Deutschen sind gespalten in der Frage, ob der Klimawandel gefährlicher ist als die Atomkraft. 40 Prozent halten den Klimawandel für gefährlicher, 38 Prozent teilen diese Ansicht nicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des in Erfurt ansässigen Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“, die im Auftrag der „Tagespost“ durchgeführt wurde. 20 Prozent wissen nicht, wie sie zu der Frage stehen. Zwei Prozent wollen keine Angabe machen. 

Auch Katholiken sind gespalten

Die Aussage, zu der die Teilnehmer der Umfrage Stellung beziehen sollten, lautet: „Der Klimawandel ist meiner Meinung nach gefährlicher als Atomkraft.“ Während männliche Befragte der Aussage relativ-mehrheitlich zustimmen (47 Prozent), lehnen weibliche Befragte diese Aussage relativ-mehrheitlich ab (40 Prozent). Zwar ist unter allen Altersgruppen die Übereinstimmung in der Haltung zu der These relativ groß. Am häufigsten ist jedoch die Gruppe der ältesten Befragten, der über 70-Jährigen, der Ansicht, dass der Klimawandel gefährlicher ist als die Atomkraft (44 Prozent). Am seltensten teilen gleichzeitig die 60- bis 69-Jährigen diese Ansicht (37 Prozent).

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Auch Katholiken sind in der Frage gespalten: 39 Prozent sind der Ansicht, dass der Klimawandel gefährlicher ist als die Atomkraft. Gleichzeitig stimmen 41 Prozent dieser These nicht zu. 19 Prozent wissen nicht, wie sie dazu stehen. Unter den Protestanten überwiegt leicht der Anteil derjenigen, die den Klimawandel für gefährlicher halten als die Atomkraft (43 Prozent). Dagegen teilen 36 Prozent diese Ansicht nicht. Ebenfalls 19 Prozent wissen nicht, wie sie zu der Frage stehen. Freikirchliche Befragte sind ähnlich gespalten wie Katholiken: 44 Prozent halten den Klimawandel für gefährlicher als die Atomkraft, 42 Prozent sind gegenteiliger Ansicht.

Die Erhebung, für die 2.000 erwachsene Personen vom 14. bis 17. Oktober befragt wurden, schlüsselt die Frage auch nach Parteizugehörigkeit auf. Die Anhänger der Grünen sind dabei mit deutlichem Abstand am häufigsten der Ansicht, dass der Klimawandel gefährlicher ist als die Atomkraft (59 Prozent). Darauf folgen Wähler der SPD mit 46 Prozent und Wähler von FDP und Union mit jeweils 42 Prozent. Unter den FDP-Anhängern überwiegt allerdings mit 44 Prozent der Anteil derer, die der These nicht zustimmen. Am seltensten sind Wähler der AfD der Meinung, dass der Klimawandel gefährlicher ist als die Atomkraft (22 Prozent). 63 Prozent stimmen dieser These hingegen nicht zu.  DT/mlu

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