"Da wird eindeutig eine rote Linie überschritten", sagte Klein im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitag in Berlin. Ihn erinnere ein solcher Appell an den Aufruf der Nazis, nicht bei Juden einzukaufen.
Auch kirchliche Organisationen, darunter die katholische Friedensbewegung Pax Christi, hatten mehrfach wegen des Israel-Palästina-Konflikts dazu aufgerufen, keine israelischen Waren zu kaufen.
Für den neuen Beauftragten gibt es eine eindeutige Grenze zwischen Antisemitismus und Israel-Kritik. "Bei jeder Kritik an Israel sollte man das Wort 'Israel' durch einen anderen Ländernamen ersetzen können", sagte Klein.
Leider würden allzu oft an Israel andere Maßstäbe angelegt, etwa beim Recht auf Selbstverteidigung. "Natürlich müssen wir aber auch Handlungen der israelischen Regierung kritisieren dürfen, etwa deren Siedlungspolitik und die übermäßige Kontrolle von Nichtregierungsorganisationen", fügte der Diplomat hinzu.
Mit Blick auf die Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem rief Klein die USA auf, sich für eine Friedenslösung einzusetzen. "Die Amerikaner sollten auch auf die Palästinenser zugehen. Immerhin ist die Botschaft nach West- und nicht nach Ost-Jerusalem in den palästinensischen Teil verlegt werden."
KNA / DT (jbj)