In einigen Ländern sei der soziale Dialog zuletzt zurückgefahren worden, "angeblich um wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit nicht zu behindern", kritisierte die Vertreterin des Sozialverbandes Kolping International und Referentin für Entwicklungspolitik bei der Deutschen Kommission Justita et Pax, Hildegard Hagemann, am Freitag in Bonn.
Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) habe zuletzt Regierungen dabei unterstützt, Streitschlichtungsmechanismen einzurichten und Arbeitsinspektion zu fördern, so Hagemann. Dies seit weiterhin erforderlich. Auch sei die Bedeutung von betrieblicher Mitbestimmung und Tarifverhandlungen unumstritten. Die Mehrheit der Menschen weltweit arbeite in informellen, "zum Teil äußert prekären Arbeitsverhältnissen". Längst nicht alle Arbeitnehmer und Selbstständigen würden durch Sozialpartner vertreten.
Die Internationale Arbeitskonferenz tagt noch bis 12. Juni in Genf. Dort wird unter anderem über einen internationalen Standard gegen Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz verhandelt.
KNA / DT (jbj)