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Katholische Solidarität mit Armenien

Papst Franziskus zeigt sich bestürzt, Hilfswerk Renovabis fordert aktive Rolle von EU und Deutschland als Friedensmacht.
Katholikos Karekin II
Foto: IMAGO/Asatur Yesayants (www.imago-images.de) | Das Oberhaupt der Armenisch-Apostolischen Kirche, Katholikos Karekin II., bat die Welt um Hilfe gegen Aserbaidschan.

Er sei „tief bestürzt über die neuen Kämpfe zwischen Aserbaidschan und Armenien“, sagte Papst Franziskus am Sonntag vor tausenden Pilgern auf dem römischen Petersplatz. „Ich bin im Geiste bei den Familien der Opfer.“ Der Papst rief dazu auf, den Waffenstillstand zu respektieren und ein Friedensabkommen anzustreben. Zuvor hatte das Oberhaupt der Armenisch-Apostolischen Kirche, Katholikos Karekin II., die Welt dazu aufgerufen, Armenien vor den Angriffen Aserbaidschans zu schützen.

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Solidarität aus Österreich

Der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenzen, Salzburgs Erzbischof Franz Lackner, sicherte dem Katholikos die Solidarität der österreichischen Kirche zu. Er selbst unterstütze die Anliegen Armeniens und seiner Bevölkerung auch in Berg-Karabach (Arzach) und wolle sich dafür einsetzen, eine gerechte diplomatische Lösung zu finden. „Wir werden für den Schutz und Erhalt des in früheste Zeit zurückreichenden Erbes Armeniens, das auch für alle Schwesterkirchen von größter Bedeutung ist, eintreten“, so Erzbischof Lackner.

Friedensmacht Europa

Es brauche „dringend eine aktive Rolle der Europäischen Union und Deutschlands als Friedensmacht, um neue Kriege im postsowjetischen Raum zu verhindern“, meinte am Montag der Chef des Osteuropa-Hilfswerks „Renovabis“, Thomas Schwartz. Mit Blick auf die Angriffe Aserbaidschans auf Armenien und auf die jüngsten Auseinandersetzungen zwischen Kirgistan und Tadschikistan meint Schwartz: „Im Schatten des russischen Kriegs gegen die Ukraine dürfen wir die anderen Bedrohungen des Friedens in unserer Nachbarschaft nicht aus dem Blick verlieren.“ Es sei unbedingt nötig, „die Instabilität durch Vertrauen bildendes diplomatisches Einwirken zu verhindern“. DT/sba

Lesen Sie einen aktuellen Hintergrundbericht über den Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien am Donnerstag in Ihrer „Tagespost“.

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