Jerusalem hat neuen Oberbürgermeister

Jerusalem (DT/TMS) Moshe Leon ist der neue Bürgermeister Jerusalems. Bei den Stichwahlen am 13. November hat er 50,85 Prozent der Wähler für sich gewinnen können und sich somit knapp mit einem Vorsprung von 3 765 der abgegebenen Stimmen gegen den liberal-säkularen Kandidaten Ofer Berkovitch durchgesetzt. Die Wahlbeteiligung lag bei 31,21 Prozent. Seine von ihm für die Kommunalwahlen gegründete Partei und somit er selbst hatte im ersten Wahlgang keinen Sitz im Stadtrat erringen können. Nun bedarf es einer Sondergenehmigung des Innenministers Aryeh Deri, der der ultraorthodoxen Schas-Partei angehört, um ihn offiziell zum Bürgermeister ernennen zu können. Im Wahlkampf hatten sich verschiedene ultra-orthodoxe Parteien und Rabbiner für Moshe Leon als zukünftigen Bürgermeister ausgesprochen und auch in der Stichwahl sprachen sie ihm ihre Unterstützung aus. Zwar stellt Ofer Berkovitch mit seiner Partei die größte Fraktion im Stadtrat (sieben Sitze), jedoch gehören 15 der 31 Stadträte ultra-orthodoxen Parteien an. Moshe Leon ist 57 Jahre alt, modern-orthodox und der erste sephardische Bürgermeister Jerusalems. Der gelernte Buchhalter leitete von 1996–1999 das Premierministerbüro von Benjamin Netanyahu. Später half er unter anderem dessen Partei, dem Likud, als Verhandler bei den Koalitionsgesprächen 2013. Im selben Jahr trat er als Bürgermeisterkandidat an und unterlag in der Stichwahl dem damalig amtierenden Bürgermeister Nir Barkat, in dessen Koalition er 2015 eintrat.

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