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Iran: Bekanntester christlicher Pastor verhaftet

Der Nahost-Referent der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) fordert dazu auf, sich durch öffentliche Aufmerksamkeit für die Rettung des Pastors Youcef Nadarkhani einzusetzen.
Iran: Bekannter Pastor verhaftet
Foto: Keyvan Taheri (dpa) | Die Verhaftung des bekannten Geistlichen sei mit erheblicher körperlicher Gewalt verbunden gewesen.

Der Nahost-Referent der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), Max Klingenberg, übt heftige Kritik am gewaltsamen Vorgehen der Islamischen Republik Iran gegen den wohl bekanntesten Pfarrer des Landes.Youcef Nadarkhani sei am vergangenen Sonntag in seiner Heimatstadt Rascht verhaftet und in das berüchtigte Evin-Gefängnis in Teheran verschleppt worden. Die Verhaftung sei mit erheblicher körperlicher Gewalt verbunden gewesen.

Pastor wurde bereits 2010 zum Tode verurteilt

„Warum ist das passiert? Weil Pastor Nadarkhani für seine attraktive Gemeindearbeit bekannt ist“, schreibt Klingenberg in einem Gastbeitrag für die „Tagespost“. „Ein erfolgreicher christlicher Gemeindeleiter zu sein reicht in der Islamischen Republik aus, um für Jahre in den für Folter berüchtigten Gefängnissen des Iran zu verschwinden.“ Nadarkhani ist international bekannt geworden, nachdem ihn ein islamisches Revolutionsgericht im Jahr 2010 wegen „Abfall vom Islam“ zum Tode durch den Strang verurteilte. Der Pastor konnte damals gerettet werden.

Was ihm und vielen anderen willkürlichen Gefangenen jetzt helfen kann, so Klingenberg, sei offensive Öffentlichkeit. Was die Führung des Landes interessiere sei der Imageschaden, der durch internationale Aufmerksamkeit entstehe. „Der Iran bricht mit seiner Willkür internationale Menschenrechtsverträge, die er selbst bindend geschlossen hat – und Willkür und fehlende Rechtssicherheit verschrecken auch die Handelspartner des Iran.“ Daher fordert Klingenberg, dass Deutschland Unrecht und Vertragsverletzungen öffentlichen anprangern müsse.

DT

Den ausführlichen Gastbeitrag lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 26. Juli. Kostenlos erhalten Sie diese Ausgabe hier.

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