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Habsburgs Erbe - 100 Jahre nach Ende der Monarchie

Die Bilanz der Herrschaft Habsburgs.
Denkmal von Maria Theresia von Österreich
Foto: Herbert Neubauer (apa) | Die typische Frömmigkeit des „Hauses Österreich“, wie die Habsburger auch genannt werden, war und ist gekennzeichnet durch eine starke Verehrung des Kreuzes Christi, der Eucharistie und der Gottesmutter.

Vor einem Jahrhundert ging die fast 650-jährige Herrschaft der Habsburger zu Ende. Wie konnte das kleine Grafengeschlecht aus dem Aargau überhaupt zur mächtigsten Dynastie Europas aufsteigen? Wie konnte ein Familienclan über Jahrhunderte Reiche verschiedener Gestalt regieren? Wie konnte der Name dieser Familie zum Mythos vieler Völker werden – und bis heute zur nostalgischen Erinnerung?

Herrschaft als Dienst und Verantwortung

Antworten gibt ein Blick auf das Selbst- und Sendungsbewusstsein der Habsburger: Bis heute kennzeichnen bestimmte Eigenschaften diese Familie und ihre Herrscher, etwa ihr bescheidener Lebensstil, ihr starkes Familienbewusstsein, die Bereitschaft zum Kampf und zur Übernahme der Verantwortung für das Recht. Herrschaft galt den Habsburgern nicht als Verdienst, sondern Dienst, nicht als Privileg, sondern als Verantwortung. Für die Frömmsten und Demütigsten unter den Habsburgern war sie Dienst an Gott und an jenen, die Gott dem Herrscher anvertraut hatte.

Marianische Frömmigkeit der kaiserlichen Familie

Und fromm waren viele Habsburger: Vom 1273 gewählten König Rudolf über Kaiserin Maria Theresia bis zum 2004 seliggesprochenen Kaiser Karl, dem letzten regierenden Monarchen aus dem Haus Habsburg. Die typische Frömmigkeit des „Hauses Österreich“, wie die Habsburger auch genannt werden, war und ist gekennzeichnet durch eine starke Verehrung des Kreuzes Christi, der Eucharistie und der Gottesmutter: Maria galt den katholischen Kaisern als „Generalissima“ im Kampf gegen muslimische Türken und böhmische Protestanten, aber auch als Schutzpatronin der Familie und ihrer Herrschaft.

1918 endete die Herrschaft der Habsburger, aber das Beste aus ihrer Tradition hat der Sohn Kaiser Karls, Otto von Habsburg, in die Moderne übersetzt. Er entwickelte eine christliche Vision für Europa.

DT/sb

 

Vor einem Jahrhundert ging die fast 650-jährige Herrschaft der Habsburger zu Ende. Wie es zu Aufstieg und Fall des Grafengeschlechts kam erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 08. November. Kostenlos erhalten Sie diese Ausgabe hier.

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