Seit 20 Jahren setzt sich die CDU/CSU-Bundestagsfraktion gegen Christenverfolgung und für Religionsfreiheit ein. Wir haben das Thema auf die Tagesordnung des Bundestags gebracht, als wir 1999 eine sogenannte Große Anfrage an die damalige rot-grüne Bundesregierung richteten.
Damals sind wir auf Unverständnis gestoßen. Dass auch Christen vor allem wegen ihres Glaubens verfolgt werden, war noch nicht im öffentlichen Bewusstsein. Die damalige Regierung sah in erster Linie wirtschaftliche oder soziale Konflikte als Grund für die Diskriminierung von Christen an. Inzwischen wissen es viele besser.
In den vergangenen 20 Jahren sind Christen in aller Welt Opfer unmenschlicher Gewalt geworden, nur weil Sie Christen sind. Entführungen und Zwangsbekehrungen, Morde und Vergewaltigungen – all das, weil die Opfer aus Sicht der Täter die falsche Religion hatten. Boko Haram, IS, Taliban, die Namen sind allzu bekannt. Aber die Religionsfreiheit wird auch durch Benachteiligungen im Alltag verletzt. Betroffen sind auch Angehörige aller Religionen. Der Fall der pakistanischen Christin Asia Bibi zeigt uns exemplarisch, dass internationaler Einsatz für verfolgte Christen erfolgreich sein, jedoch auch immer auf Grenzen stoßen kann. 2018 wurde Asia Bibi aus dem Gefängnis entlassen, ihre Todesstrafe aufgehoben. Das wurde möglich, weil sich die Welt für sie interessiert hat – von Papst Franziskus bis hin zur CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, allen voran ihr langjähriger Vorsitzender Volker Kauder, dem ich dafür sehr dankbar bin. Aber: Ihre Einladung nach Deutschland konnte Asia Bibi bisher nicht annehmen. Über ihren Fall wird in Pakistan noch gestritten.
Am Stephanustag werden viele Mitglieder der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für unsere verfolgten und bedrängten Glaubensgeschwister beten. Ihr Schicksal mahnt uns, alles zu versuchen, die Welt für Christen, aber auch für alle anderen friedliebenden Gläubigen 2019 ein Stück besser zu machen.
Der Autor ist Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.