Vor 30 Jahren, zur Zeit der deutschen Einheit, überwog in den neuen Ländern Optimismus. Wurde die Wirtschaftskraft des Westens im Osten wohl überschätzt, so der marode Zustand des Ostens im Westen nicht hinreichend wahrgenommen. Manche glaubten, der Verfasser gehörte dazu, der sächsische Freistaat avanciere bald vom „Nehmer“-Land zum „Geber“-Land. Insofern griff später gewisser Missmut um sich, ebenso bedingt durch manche „Glücksritter“ aus dem Westen. Nicht alle Blütenknospen gingen auf, und nicht überall entstanden die vielbeschworenen „blühenden Landschaften“. Der Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit, der seit 1997 erscheint, präsentiert ein realistisches Bild.
Berlin
Es gibt keine spezifisch ost- oder westdeutsche Identität
Vor 30 Jahren beschloss die Volkskammer den Beitritt zur Bundesrepublik. Was hat sich seitdem geändert? Zeit, eine Bilanz zu ziehen.