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Erzbischof Koch: Augen vor Antisemitismus nicht verschließen

Anlässlich der landesweiten Solidaritätskundgebungen gegen Judenhass hat auch Berlins katholischer Erzbischof Heiner Koch nachdrücklich jede Form von Antisemitismus verurteilt.
Erzbischof Heiner Koch
Foto: dpa | Berlins Erzbischof Heiner Koch.

"Wir haben in Deutschland schon einmal zu spät die Augen aufgemacht und die Lawine des Antisemitismus nicht mehr stoppen können", sagte Koch am Mittwoch im Interview des Portals katholisch.de. "Das darf nicht wieder passieren."

"Als Katholiken stehen wir auf gegen jede Form von Antisemitismus in unserer Gesellschaft, gerade hier in Berlin", betonte der Erzbischof. "Wir solidarisieren uns mit unseren älteren Schwestern und Brüdern im jüdischen Glauben, mit denen wir eng verbunden sind." Koch wandte sich gegen jede Form von Diskriminierung und forderte Religionsfreiheit. Religion dürfe nicht nur toleriert werden, sondern es müssten die Menschen gefördert werden, "ihre Religion in aller Freiheit zu leben". Nach der Empörung über Antisemitismus müsse jetzt etwa im Bereich der Bildung viel geschehen, forderte der Erzbischof. Notwendig sei, Achtung zu lernen "vor Andersdenkenden, Andersempfindenden, anderen Kulturen".

Für diesen Mittwochabend ist in Berlin eine Kundgebung vor dem Jüdischen Gemeindehaus in Charlottenburg geplant. Das Erzbistum Berlin vertritt dessen Generalvikar Manfred Kollig. Auch in Köln, Potsdam, Magdeburg und Erfurt sind Solidaritätsdemonstrationen geplant. Anlass ist ein Angriff von einem arabisch sprechenden Mann in der vergangenen Woche in Berlin auf zwei Männer, die eine jüdische Kippa trugen.

KNA / DT (jbj)

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Antisemitismus Erzbischöfe Katholizismus

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