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„Die Familie des Soldaten ist ebenfalls im Einsatz“

Militärpfarrer Jörg Plümper begleitete die letzten Monate den Einsatz der Vereinten Nationen in Mali. Im Tagespost-Interview erzählt der Seelsorger, wie er die Bedrohungslage im Auslandseinsatz wahrnimmt.
Militäreinsatz in Mali
Foto: Uncredited (AP) | Tod und Verwundung spielten immer auch eine Rolle in der Vorbereitung auf die Auslandseinsätze, meint Militärpfarrer Jörg Plümper.

Ein falscher Tritt und das Leben ist vorbei. Den Soldaten in diesem Spannungsfeld zur Seite zu stehen, Fragen zu beantworten, ist Jörg Plümpers Aufgabe In den letzten Monaten begleitete er als Militärpfarrer den Einsatz der Vereinten Nationen in Mali. „Der Soldat lebt in einem Beruf, in dem Leben und Tod enger beieinander liegen.“ Deswegen spielten Tod und Verwundung immer auch eine Rolle in der Vorbereitung auf die Auslandseinsätze. „Aber im Einsatz überlegen sich manche dann doch vielleicht noch genauer, wie sie dann in einer bestimmten Situation handeln würden. Zu Hause ist das immer weit weg, hier ist es konkret.“

Bedrohung in jedem Auslandseinsatz dieselbe

Allerdings sei die Bedrohung in jedem Auslandseinsatz dieselbe. „Wir sind hier, weil es hier keine heile Welt ist. Die Bedrohung ist im Lager da, die Bedrohung ist außen da und die Soldaten kommen allein durch die Beobachtung Tod und Verwundung sehr nahe.“ 

Diese Spannung belaste die Familien zu Hause ebenso wie den Soldaten: „Die Sorgen sind einfach im Raum. Deswegen steckt die Familie, die ein Mitglied im Einsatz hat, ebenfalls im Einsatz.“ DT/ vwe

Wie Plümper damit umgeht, die Sorgen und Nöte anderer zu tragen und ob er schon einmal einen Kameraden beerdigen musste, lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost.

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