In China verfolgen die regierungstreuen katholischen Bischöfe weiter ihren kontroversen Plan zur „Sinisierung“ der katholischen Kirche. Die Diözesen sind nun dazu aufgerufen, regionale Versionen des Plans vorzubereiten. Mit diesem zielt die Kommunistische Partei (KP) darauf ab, die Kirche auf Parteilinie zu bringen, was das Verständnis der chinesischen Kultur, Gesellschaft und Politik betrifft.
Die katholische Kirche solle „den Weg des Sozialismus nach chinesischer Art innerhalb der nächsten fünf Jahre vollenden“, berichtet der Nachrichtendienst „UCA News“. „Auch wenn der Vatikan diesen Weg nicht billigt, steht immer noch die chinesische Regierung dahinter“, zitiert „UCA News“ eine Quelle aus der Provinz Hibei in Zentralchina.
Sinisierung belastet Verhältnis zwischen China und Vatikan
Der Plan zur „Sinisierung“ dürfte die ohnehin bereits angeschlagenen Beziehungen zwischen China und dem Vatikan weiter belasten. Denn die KP dehnt damit ihren Einfluss auf die Kirche immer weiter aus. Den Fünfjahresplan zur „Entwicklung“ der katholischen Kirche hatte die Regierung bereits im Juni verabschiedet. Die „Chinesische Katholisch-Patriotische Vereinigung“ sowie der "Rat Chinesischer Bischöfe" hatten zugestimmt. Beide Organisationen werden jedoch nicht vom Vatikan anerkannt. Diesen Institutionen gegenüber steht die chinesische Untergrundkirche, die von der Regierung überwacht und verfolgt wird. Zudem erkennen die Behörden die Bischofsernennungen der Untergrundkirche oftmals nicht an.
Der Wunsch, Religion an die kommunistischen Prinzipien der chinesischen Regierung anzupassen, existiert seit vielen Jahren. Im Jahr 2015 hob Chinas Staatspräsident Xi Jinping die Bedeutung dieser Anpassung noch einmal hervor, indem er dazu aufrief, jeglichen fremden Einfluss auf Religion in China zu unterbinden.
DT/mlu
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