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Caritas: Lage der Migranten auf griechischen Inseln unwürdig

Mehr als 13 000 Asylsuchende sollen zurzeit unter unwürdigen Bedingungen auf den griechiscen Inseln festsitzen. Die Unterkünfte bezeichnet die Caritas als "dreckig, überbelegt und unsicher".
Flüchtlinge auf der Insel Lesbos
Foto: Kay Nietfeld (dpa) | Griechenland, Lesbos: Flüchtlinge kommen in einem Schlauchboot aus der Türkei auf der griechischen Insel Lesbos in der Nähe der Hafenstadt Mitilini (Mytilini) an.

Caritas Europa hat die Lebensbedingungen der Migranten auf den griechischen Inseln als "unwürdig" kritisiert. Die Betroffenen müssten aus den dreckigen, überbelegten und unsicheren Unterkünften rasch aufs Festland gebracht werden, forderte Caritas-Europa-Politikdirektorin Shannon Pfohman in Brüssel. Die Situation erreiche die Zerreißgrenze. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hatte zuletzt über das Risiko von sexueller Gewalt und Belästigung in den Aufnahmeeinrichtungen der Inseln berichtet. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch" sitzen derzeit mehr als 13 000 Asylsuchende "unter kläglichen Bedingungen" auf den Ägäischen Inseln fest.

Am kommenden Sonntag jährt sich zum zweiten Mal die Verabschiedung des EU-Türkei-Abkommens. Dieses sieht unter anderem vor, dass Migranten, die auf den griechischen Inseln kein Asyl beantragen oder deren Anträge abgelehnt wurden, in die Türkei zurückgeschickt werden. Da in Griechenland aber nur wenige Asylentscheidungen getroffen werden, sitzen Tausende Betroffene auf den Inseln fest.

DT/KAP

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20.12.2023, 17 Uhr
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