Erstmals nach rund 100 Jahren Pause und 75 Jahre nach dem Holocaust können künftig jüdische Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr durch Rabbiner betreut werden. Der Deutsche Bundestag billigte am Donnerstagabend einstimmig einen entsprechenden Staatsvertrag, den Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, bereits im vergangenen Dezember unterzeichnet hatten.
Gesetzentwurf sieht 48 Dienstposten für das Militärrabbinat vor
Der Gesetzentwurf sieht 48 Dienstposten für das Militärrabbinat vor. Im Ersten Weltkrieg dienten schon einmal Rabbiner in der deutschen Armee. Mehrere Redner im Bundestag bezeichneten den Staatsvertrag als historischen Moment. Militärseelsorger begleiten Soldatinnen und Soldaten im In- und Ausland und wirken am Lebenskundlichen Unterricht mit.
Die Gespräche über eine islamische Militärseelsorge gestalten sich unterdessen wegen der unterschiedlichen Organisationsformen der Glaubensverbände als schwierig. Derzeit gibt es nur eine evangelische und eine katholische Militärseelsorge.
DT/chp
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