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Britischer Supreme Court gibt christlicher Konditorei Recht

Das höchste britische Gericht hat einer nordirischen Konditoren-Familie im Streit mit einem Homosexuellen-Aktivisten Recht gegeben.
Nordirisches Ehepaar gewinnt Tortenstreit vor britischen Höchstgericht
Foto: Britta Pedersen (dpa-Zentralbild) | Unter dem Schriftzug „Support Gay Marriage“ (dt.: „Unterstützt die Homo-„Ehe“) sollten die „Sesamstraße“-Figuren Ernie und Bert dargestellt sein.

Das höchste britische Gericht hat einer nordirischen Konditoren-Familie im Streit mit einem Homosexuellen-Aktivisten Recht gegeben. Der Supreme Court urteilte in London, dass die von dem Ehepaar Daniel und Amy McArthur geführte „Ashers Baking Company“ nicht diskriminierend gehandelt habe, als sie sich weigerte, eine Torte anzufertigen, die mit einem Schriftzug zur Unterstützung der Homo-„Ehe“ versehen ist. Das Urteil fiel einstimmig aus.

Torte sollte mit Schriftzug "Unterstützt die Homo-"Ehe" verziert sein

Zuvor hatte der höchste Gerichtshof Nordirlands in der Hauptstadt Belfast im Jahr 2015 noch entschieden, dass das Ehepaar den Kunden, der die Torte in Auftrag gegeben hatte, diskriminierend behandele. Unter dem Schriftzug „Support Gay Marriage“ (dt.: „Unterstützt die Homo-„Ehe“) sollten die „Sesamstraße“-Figuren Ernie und Bert dargestellt sein. Zudem hatte das Gericht angeordnet, dass die Konditoren 500 britische Pfund an Schadensersatzzahlung entrichten müsste.

Ein Berufungsgericht in Belfast hatte den Einspruch des Ehepaars im Jahr 2016 abgewiesen. Daraufhin wandte sich das Ehepaar McArthur an den britischen Supreme Court. Die Richter argumentierten nun in ihrem Urteil, dass die Konditoren sich nicht aufgrund der sexuellen Orientierung des Kunden geweigert hatten, die Torte zu backen. Ausschlaggebend sei die Botschaft gewesen. „Niemand sollte gezwungen werden, eine Meinung zu vertreten oder auszudrücken, die er nicht teilt“, so die Richter weiter.

Aktivist fühlt sich "wie Bürger zweiter Klasse"

Homosexuellen-Aktivist Gareth Lee, der die Torte in Auftrag gegeben hatte, erklärte hingegen, er fühle sich „wie ein Bürger zweiter Klasse“. Die dem Supreme Court vorsitzende Richterin betonte gegenüber Medien, der Urteilsspruch stelle nicht die Notwendigkeit in Frage, „homosexuelle Menschen und Menschen, die gleichgeschlechtliche Ehen unterstützen, vor Diskriminierung zu schützen“.

DT/mlu

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