Die vom Vorwurf der Gotteslästerung freigesprochene pakistanische Christin Asia Bibi schwebt noch immer in Gefahr. In Pakistan protestieren jedoch weiterhin Islamisten, die die Todesstrafe an Bibi vollstreckt sehen wollen. Die 47-Jährige Mutter von fünf Kindern schwebt weiter in Gefahr.
Auch in Deutschland würde Bibi zur Zielscheibe
Selbst wenn Asia Bibi in einem sicheren Land eintreffen sollte, wäre noch nicht alle Gefahr gebannt: Extremisten aus Pakistan leben und agieren auch schon von Europa aus, darunter die Khatme Nabuwwat Academy in Forest Gate im Osten Londons, die den Rechtsanwalt Ghulam Mustafa Chaudhry bevollmächtigt haben soll, die Klägerseite im Blasphemiefall Asia Bibi zu vertreten.
Käme Bibi nach Deutschland, würde sie zur Zielscheibe von Kreisen, die den Sicherheitsbehörden hierzulande bekannt sind: Anhänger der pakistanischen Organisation Pasban Khatme Nabuwwat (Bewahrer des Siegels der Propheten) wurden bereits Ende der neunziger Jahre in Deutschland auffällig, als sie Mitglieder der muslimischen Ahmadiyya-Glaubensgemeinschaft bedrohten und angriffen, die damals zahlreich Aufnahme in der Bundesrepublik fanden. Der Verfassungsschutz in Baden-Württemberg führte die Extremisten 1998 im Jahresbericht auf. Sie haben sich die Verfolgung der Andersgläubigen zum Ziel gesetzt.
Spekulationen über Bibis Aufenthaltsort führen nicht weiter
Über den momentanen Aufenthaltsort Bibis wurde bereits viel spekuliert. Dies kann sich jedoch negativ auf die Sicherheit der pakistanischen Katholikin auswirken. Die christliche Hilfsorganisation Barnabas Fund mit Sitz in Großbritannien warnte aus Sicherheitsgründen vor öffentlichen Spekulationen über den Aufenthaltsort sowie vor unseriösen Spendenaktionen für Bibi und ihre Familie, weil die Ausreise auf Regierungsebene organisiert werde.
DT
Warum es im Fall Asia Bibi nötig ist, Ruhe zu bewahren und keine Spekulationen über ihren Aufenthaltsort zu verbreiten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 15. November 2018.