Der Senat des argentinischen Parlaments hat den Weg für die Einführung einer Fristenregelung im Heimatland des Papstes frei gemacht. In den frühen Morgenstunden (30.12.) stimmten 38 Senatoren für einen von Staatspräsident Alberto Fernández, einem Katholiken, am 17. November vorgelegten Gesetzentwurf. 29 stimmten dagegen. Einer enthielt sich. Am 11. Dezember hatte bereits die Abgeordnetenkammer in Buenos Aires nach einer fast 20-stündigen Debatte mit 131 gegen 117 Stimmen für die Novelle votiert.
Jetzt straffrei
Seit 1921 sind vorgeburtliche Kindstötungen in Argentinien nur bei Vergewaltigung und bei Lebensgefahr für die Mutter straffrei. Der Gesetzentwurf von Präsident Fernández stellt erstmals Abtreibungen generell straffrei, die bis zum Ablauf der 14. Schwangerschaftswoche vorgenommen werden.
Achter Anlauf
Nach Angaben von Präsident Fernández treiben in Argentinien jedes Jahr rund 38.000 Frauen ihr Kind illegal ab. In den vergangenen 37 Jahren seien dabei mehr als 3.000 Frauen gestorben. Der jetzige Gesetzentwurf ist der achte Anlauf für eine Liberalisierung der Abtreibung in Argentinien. Ein fast gleichlautender Gesetzentwurf war 2018 noch im Senat gescheitert. DT/reh
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