Das kleine Mazedonien ist macht- und kirchenpolitisch umstritten, umworben und bekämpft.
Seit 13 Jahren ist das zwei Millionen Einwohner zählende Land EU-Beitrittskandidat, doch das Nachbarland Griechenland bremst die Verhandlungen. Grund ist ein Streit um den Namen „Mazedonien“, da Griechenland selbst eine Region mit dem Namen „Makedonien“ hat. Der südliche Nachbar sieht in der Selbstbezeichnung Mazedoniens eine Okkupation hellenischer Geschichte und einen impliziten Gebietsanspruch auf das griechische Makedonien. Nun scheint sich in dem Streit eine Annäherung abzuzeichnen. Mazedoniens neuer sozialistischer Regierungschef Zaev sowie der griechische Ministerpräsident Tsipras signalisieren Kompromissbereitschaft. Auch der orthodoxe Erzbischof von Athen, Hieronymos II., hat sich nun eingemischt. Die Kirche könne das jahrhundertealte Zeugnis des Wortes und des Blutes des Klerus und des Volkes für den hellenistischen Charakter Mazedoniens nicht verleugnen, schrieb er in seinem Neujahrsbrief an Tsipras. Die Kompromissbereitschaft der politischen Akteure in Mazedonien und Griechenland hat einen Grund: Die NATO setzt alles daran, Mazedonien zu integrieren, bevor der russische Einfluss überhand nimmt.
Einen ausführlichen Beitrag lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der "Tagespost" vom 25. Januar.
DT/sba