Heute beginnt das Konklave. So viel ist sicher. Alles andere ist offen. Kaum einer erfährt das dieser Tage deutlicher als die Medienschaffenden, welche sich in Rom inzwischen zuhauf versammelt haben. Zwischen den prall gefüllten Rucksäcken der vielen Schülergruppen aus aller Welt, die zu dieser Jahreszeit ihre Klassenfahrten nach Rom unternehmen und dabei ganz unvermittelt mitten in ein Weltereignis geraten, rollen am Flughafen Fiumicino seit Wochen und Tagen Kameras und sicherheitsgeprüfte, undefinierbare Riesengeräte auf dem Fließband heran. Am Abholpunkt werden auffällig viele Schilder hochgehalten, auf welchen die Kürzel der weltgrößten Fernsehsender vermerkt sind.
Zwischen Cappuccino und Konklave
Wer jetzt in Rom ist, erlebt die Kirchengeschichte live – mit all den wilden Spekulationen und Gerüchten. Journalisten aus der ganzen Welt sind angereist, um den neuen Papst in Worten und Bildern festzuhalten. Wer wird es sein? Welche Fähigkeiten werden den neuen Heiligen Vater auszeichnen? Woher wird er kommen? Man braucht viel Energie, um in der römischen Gerüchteküche die Übersicht zu behalten – und den Glauben an das Wesentliche. Von Monika Metternich