Der Knast von Ciudad Juárez nennt sich „Zentrum für soziale Rehabilitation“ (Cereso). Schon lange nicht mehr haben die Wände der Gefängniskapelle so weiß gestrahlt wie in diesen Tagen. Freiwillige unter den Häftlingen haben die Wände frisch gestrichen – um Papst Franziskus dort am letzten Tag seiner sechstägigen Mexiko-Reise zu empfangen. Franziskus hatte den Gefangenen etwas mitgebracht, ein Kruzifix aus Glas. Es soll zugleich die Stärke des Glaubens, aber auch die Zerbrechlichkeit symbolisieren. Besuche bei Gefangenen macht Franziskus häufig auf seinen Reisen in Lateinamerika. Vielleicht weil sie ihm auch als der richtige Ort erscheinen, um seine Klage über die „Wegwerfgesellschaft“ zu verkünden. Etwa ...
Zielpunkt: Die „Stadt des Bösen“
Ciudad Juárez war die letzte Station der Reise von Papst Franziskus: Hier bündeln sich alle Probleme des Landes: Armut, Gewalt und Migration. Von Marcela Vélez-Plickert