Elf Jahre lang prägte Heidemarie Wieczo-rek-Zeul die deutsche Entwicklungspolitik. Die SPD-Politikerin hatte erfolgreich dafür gekämpft, dass Deutschland mehr Geld in die Hilfe investiert als je zuvor und die ärmsten Entwicklungsländer zumindest teilweise entschuldet werden. Der Etat ihres Hauses war von 3, 9 auf 5, 8 Milliarden Euro gestiegen. Zugleich war es ihr gelungen, die Kompetenzen ihres Ministeriums erheblich auszuweiten. Nun soll der liberale Politiker Dirk Niebel die Geschicke des Entwicklungshilfeministeriums leiten, der einer Partei angehört, die vor wenigen Wochen noch die Existenz dieses Ministeriums in Frage gestellt hatte und der selbst durch Kritik an Hilfsmaßnahmen in Erscheinung getreten war.
Wird der Bock zum Gärtner?
Zuerst wollte die FDP das Entwicklungshilfeministerium abschaffen – Jetzt steht Niebel an der Spitze